Büezer und KMU Partei


Eine Partei für Arbeiter und Familien!




Linke und Rechte Identitätspolitik

10. 06. 2023

Dieser Artikel sollte eine Stellungnahme und Kurzanalyse zum Thema Identitätspolitik darstellen.

Wenn man in der Schweiz von Identitätspolitik spricht, meint man meistens damit Trans-Themen, geschlechtsneutrale Sprache und Diskriminierung. Umgangssprachlich bezeichnet man das als “woke”. Somit ist Woke automatisch mit den Linken assoziiert.

Doch “woke” bedeutet eigentlich nichts anderes als “wach”, was einen schlagartig an Verschwörungstheoretiker erinnert, die alle anderen, die nicht an ihre wirren Theorien glauben, als “Schafe” bezeichnen.

Grundsätzlich sind sowohl rechte, wie auch Linke Identitätspolitiker “woke” und sehen in diesem Sinne vermutlich alle anderen als Schafe.

Linke Identitätspolitik

Durch die extremen Ausläufer der Linken Identitätspolitik, oder eben durch die Lifestyle-Linke:
  • Fühlen sich viele Frauen angegriffen:
    (Weil Frauen-Wc abgeschafft werden, Orte für Frauen invadiert, Diskussionen von Frauenproblemen werden verdrängt, Frauensport wird invadiert und Frauen werden als Wesen durch Wörter wie “Chestfeeding”, “birth-giver” etc. in der Sprache ausradiert.)
  • Fühlen sich Lesben und Schwule angegriffen:
    (Lesben werden gesagt, dass sie transphob sind, wenn sie sich nicht von Transfrauen angezogen fühlen und Schwulen, dass sie transphob sind, wenn sie sich nicht von Transmännern angezogen fühlen.)
  • Werden Kinder angegriffen:
    (Einige wenige Trans und Non-Binary Personen glauben, dass Kinder bereits entscheiden müssen, welches Geschlecht sie für den Rest ihres Lebens haben sollten und man sie bereits, bevor sie wirklich entscheidungsfähig sind, Hormonbehandlungen und vorzeitigen chirurgischen Eingriffen unterziehen sollte. Auch dürfen Kinder nach wie vor nicht sexualisiert werden.)
  • Fühlen sich Weisse und unpolitische Personen angegriffen:
    (Weisse Personen werden häufig beleidigt durch Sprüche wie “Check your Privilege”, “Halt die Fresse, alter weisser Mann”, “Weisse sind Untermenschen, weil ihre Hautfarbe ein genetischer Defekt ist”, “Weisse Männer müssen sterben” etc.)
  • Sollen Weisse und konservative Personen diskriminiert und geschändet werden
Die Linke Identitätspolitik kommt offensichtlich aus linken Kreisen, Universitäten und Alltagssituationen.

Rechte Identitätspolitik

Doch es gibt aber auch Rechte Identitätspolitik. Häufig betreiben die Gegner der Linken Identitätspolitik selbst Identitätspolitik. Diese kennen wir nur allzu gut:
  • Auch hier geht es um Diskriminierung
  • Rechte-Themen und traditionelle Familienbilder
  • Abtreibungsverbote Anti-Frauenrechtler (Sprich Frauen sollen keine Abtreibungen machen dürfen)
  • Frauen sollen zurück in die Küche und keine Wahlrechte haben
  • Linke und ethnische Minderheiten sollen diskriminiert werden
  • LGBT soll ignoriert, unterdrückt oder sogar gejagt werden
Rechte Identitätspolitik kommt eher aus rechten Kreisen, Religion, Mythen und generellen Vorurteilen und ist meistens unwissenschaftlich, oder eben im philosophischen Sinne "idealistisch". Aber auch Linke Ideen können aus dem Idealismus kommen.

Beides spricht den Büezer aber nicht an. Und keine der beiden Seiten hat wirklich "recht", aber eben auch nicht wirklich “unrecht”. Ja, es gibt Ungerechtigkeiten, aber sich so zu bekämpfen, ist auch nicht die Antwort.

Der Gegensatz

Der Gegensatz zwischen den beiden Extremen hat sich verschärft.
Identitätspolitik gibt es eigentlich ständig, weil diese Probleme nicht in unserem System behoben werden können. Um aber dennoch einen Anhaltspunkt zu haben, gehen wir ins Jahr 2016.

Damals kam dieses Trans-Thema von der Linken Identitätspolitik wirklich auf, auch in der Schweiz. Schlagartig wurde es von rechten Identitätspolitikern niedergeschlagen und man machte sich darüber lustig. Mit der Zeit hat sich dieses Thema in den Universitäten, Medien, Firmen, Organisationen, Parteien und Gewerkschaften etabliert und nun ist dieses Thema wieder relevant. Oder mit anderen Worten wurde der Gegensatz damals nicht gelöst und heute hat er sich verstärkt. Doch durch diese blinde Akzeptanz hat man keinen Raum mehr in der Linken für Diskussion und Kritik. Man verhält sich extrem dogmatisch und isoliert jeden, der Zweifel oder Anmerkungen hat.

Daraus gewann auch die Junge Tat an Relevanz, gegen die momentan noch viele Rechte und Linke sind.

Rassismus wird nicht mit Rassismus, sondern mit Solidarität bekämpft. Das gleiche gilt auch für andere Formen der Diskriminierung.

In Amerika hatten die Traditionellen Linken schon früher die Antwort auf den Rassismus, welcher Büezer gespalten hatte. Somit wurden schwarze Büezer gegen Weisse ausgespielt, Asiaten gegen Weisse und Schwarze usw.

Irgendwann kam die Parole auf: “Black and White, unite and fight!” - also "Schwarz und Weiss, vereint und kämpft" auf.

In den 60er Jahren kamen die Black Panthers, welche schwarze organisierte Büezer waren. Als sie mit weissen, armen, rassistischen Büezern in Kontakt kamen unter dem Namen Young Patriot Organisation, bemerkten die beiden, dass sie eigentlich gemeinsame Interessen hatten, weshalb sie dann zusammen arbeiteten. Denn dieser Rassismus, welcher von der rechten Identitätspolitik kommt, hat die Büezer nur voneinander getrennt.

Nach einer Weile gaben die Young Patriots ihre rassistischen Vorurteile auf und sogar ihre Fahne der Konföderierten Staaten auf, weil sie verstanden hatten, wie viel sie eigentlich mit Schwarzen und Latinos gemeinsam hatten.

Schliesslich brachten die Illinois Panthers verschiedene Elemente der schwarzen Gemeinschaft, die Young Patriots, Puertoricaner (Young Lords), arme, weisse Gruppierungen (Rising Up Angry, JOIN Community Union und das Intercommunal Survival Committee), Studenten und die Frauenbewegung zusammen. Somit vereinte sich das Büezertum wieder und konnte einige ihrer Ziele erreichen. Press Link!

Genauso kann dieser Gegensatz heute nicht dadurch gelöst werden, dass man einfach eine Seite unterstützt.
Denn dann passiert dasselbe wie 2016. Man ignoriert die Anliegen der Bevölkerung und spielt sie so nur weiterhin aus. Dieser Hyperindividualismus, “Meine Anliegen sind wichtiger als die der anderen”, wird von vielen Parteien extrem gefördert.

Büezerpolitik

Büezer sind besonders von dieser Debatte abgelenkt, sodass sie kaum die eigentlichen Probleme bemerken: Tiefe Löhne, wenig Geld, Burnouts, Stress etc.

Dafür werden ihre Rechte nach und nach gestohlen. Speziell mit der Service Wirtschaft sehen wir, wie oftmals Büezer gar keine richtige Anstellung mehr haben und dadurch auch nicht versichert sind und auch keine finanzielle Sicherheit haben. Die meisten Büezer wissen sich somit auch nicht zu wehren und haben sich noch nicht einmal eine Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft überlegt. Und so kümmert man sich lieber um internationale Themen oder lenkt sich mit Netflix ab, wo man direkt amerikanische Propaganda konsumiert.

Die meisten Personen in der Schweiz sind offensichtlich Büezer, nicht Unternehmer. (Ansonsten würde das System ja nicht funktionieren.)
Denn jeder, der lohnabhängig ist, ist eigentlich ein Büezer und hat somit gemeinsame Interessen mit allen anderen Büezern. Aus diesem Grund appellieren wir als Partei an die Klassensolidarität.

Büezer sollen nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden. Die Probleme der Bevölkerung müssen gesammelt und entsprechend gelöst werden.

Aus diesem Grund bezeichnen wir diese identitätspolitischen Linken auch als “Lifestyle-Linke”, denn sie unterscheiden sich stark von uns Traditionellen Linken. Denn wir stehen in den Fussstapfen der schweizerischen Arbeiterbewegung.

Wichtig zu sagen ist, dass häufig auch andere Linke gegen uns schiessen, da wir eben keine Lifestyle-Linken sind und bei dieser Spaltung des Büezertums nicht mitmachen.

Toilettendiskussion

Und doch gibt es Anliegen in der Bevölkerung, welche Identitätspolitiker ansprechen, die gelöst werden müssen. Als Traditionelle Linke ist es unsere Aufgabe, diese zu lösen.

Zum Beispiel die Toilettendiskussion:
  • Frauen und Kinder brauchen sichere Plätze gegen Vergewaltigung und deshalb sind viele gegen geschlechtslose Toiletten
  • Männer wollen Toiletten nicht mit Frauen teilen und wollen ihre Pissors behalten
  • Transpersonen und Nonbinaries wollen auf passende Toiletten können und sind deshalb für die Abschaffung
  • Eltern brauchen mehr Möglichkeiten, Kinder zu wickeln, da sie dies sonst immer auf der Frauentoilette erledigen müssen
  • Behinderte sind froh um spezielle Einrichtungen
Deshalb fordern wir:
  • Mehr öffentliche WCs und Plätze - generell
  • Keine Abschaffung der Männer- und Frauen Toilette, sondern zusätzlich eine geschlechtsneutrale Toilette für Behinderte, Transmenschen und Eltern, welche auch einen Wickeltisch hat
  • Diskussion über Pornografie und wie sie unsere Gesellschaft beinflusst und Vergewaltigung fördern könnte (Sexuelle Objektivizierung)

Autor: Redaktion der Büezer und KMU Partei